Wie wirken die Schimmelpilze auf die Gesundheit des Menschen?
Schimmelpilze können dem Menschen auf verschiedene Arten gefährlich werden. Grundsätzlich gilt: Je höher die Belastung in den Wohnräumen ist und je länger sie andauert, um so größer ist der Schaden für die Gesundheit. Wesentlich für den Grad der gesundheitlichen Beeinträchtigung sind außerdem die körperliche Verfassung des Einzelnen und die Art der auftretenden Schimmelpilze, die man als Laie nicht erkennen kann.
Bei den durch Schimmelpilze ausgelösten Erkrankungen werden folgende Formen unterschieden:
Als allergische Reaktion auf eine zu hohe Konzentration von Schimmelpilzsporen in der Raumluft treten ähnliche Symptome wie bei einem Heuschnupfen auf. Es kommt zu Reizungen der Augen und der oberen Atemwege bis hin zu asthmatischen Anfällen.
Als Mykosen werden direkte Infektionen von Haut oder inneren Organen mit Schimmelpilzen bezeichnet. Verursacht werden sie meistens durch eine der in Wohnungen häufig vorzufindenden Aspergillus-Arten. Mykosen treten in der Regel nur bei stark immun geschwächten Personen auf, können bei Ihnen aber tödlich sein.
Mykotoxikosen werden durch die Stoffwechselprodukte der Pilze ausgelöst, wenn befallene Lebensmittel gegessen werden. Vor allem die Spezies Aspergillus flavus und Aspergillus parasiticus bilden die so genannten Aflatoxine, die direkt zu Vergiftungen führen können und in ihrer Langzeitwirkung als krebserregend gelten.
Erst in den 60er Jahren wurden die Aflatoxine entdeckt, doch bereits im Mittelalter fielen diesen Vergiftungen viele Menschen zum Opfer, ohne dass man um die Zusammenhänge wusste. Wurde feucht gewordenes und von Schimmelpilz befallenes Getreide (Mutterkorn) zum Brotbacken verwendet, dann kam es nach dem Verzehr dieses Brotes zu schweren Erkrankungen (früher als St. Antonius Feuer bezeichnet), die nicht selten zum Tod führten.
Bei den in Europa erzeugten Lebens- und Futtermitteln besteht in der Regel keine Gefahr, aber Vorsicht ist vor allem bei den Produkten geboten, die aus feucht-warmen Gebieten der Erde importiert werden (z. B. Erdnüsse, Mais, Reis).
Wenn Mykotoxikosen auch meistens durch den direkten Verzehr von verschimmelten Lebensmitteln entstehen, so können Vergiftungen durch die Schimmelpilze, die sich an Wänden und am Mobiliar befinden, nicht ausgeschlossen werden. Besteht bei einem unklaren Krankheitsbild der Verdacht, dass Schimmelpilze eine Rolle spielen könnten, dann empfiehlt sich neben dem Besuch eines auf Allergien spezialisierten Arztes auch eine genaue Untersuchung des Wohnumfeldes durch einen Fachmann.