Abhilfe

Was ist zu tun bei Schimmelpilzbefall?

Ist der Befall mit Schimmelpilzen eingetreten, dann sollte in folgenden Schritten vorgegangen werden:

  1. Schadensaufnahme
  2. Suche nach den Ursachen
  3. Beseitigung der Ursachen und gründliche Sanierung
  4. Kontrolle

Da der Laie den Umfang der Belastung kaum beurteilen kann und die Ursachen nicht immer leicht zu erkennen sind, empfiehlt es sich, einen Sachverständigen zurate zu ziehen. Eine nicht fachgerecht ausgeführte Sanierung, bei der den Ursachen des Befalls nicht auf den Grund gegangen wird, kann letztlich teuer werden als die Gutachterkosten. Bei der Einschätzung des Schadens sollten verschiedene Methoden ineinander greifen. Ein bloßes In-Augenschein-Nehmen wird nicht reichen, da die Schimmelpilze sich gern an nicht sichtbaren Stellen hinter Holzverkleidungen oder in Lüftungsanlagen verstecken. Hier sollte eine Methode angewandt werden, mit der die Konzentration der Pilzsporen pro m³ Luft gemessen wird. Mit dem Vergleich von Außen- und Innenraumluft lässt sich erkennen, ob eine hohe Belastung vorliegt. Des Weiteren sollten Proben von befallenen Stellen genommen werden, um durch Laboruntersuchungen zu klären, um welche Arten von Schimmelpilzen es sich handelt und in welchem Anteil sie vorhanden sind. Die Ergebnisse von Feuchte- und Temperaturmessungen, Sporenkonzentrationsuntersuchungen und Materialproben ergeben dann ein Gesamtbild, auf dessen sicherer Basis alle weiteren Maßnahmen eingeleitet werden können.

Alle Maßnahmen zur Entfernung der Schimmelpilze sind nur dann erfolgreich, wenn die Ursachen – seien sie baulicher Art oder im Nutzerverhalten begründet – beseitigt werden. Eine oberflächliche Behandlung wie z. B. ein Überstreichen oder neues Tapezieren von befallenen Stellen bringt lediglich eine kurze optische Besserung. Notwendig ist eine gründliche Beseitigung der Schimmelpilze, bei der alle betroffenen Materialien entweder entsorgt (z. B. Tapeten, Verkleidungen) oder entsprechend behandelt werden. Dabei sind an Hauswänden und Fußböden mit mechanischen Verfahren bessere Ergebnisse erzielt worden als mit chemischen. Anschließend sollte die Trockenlegung erfolgen, um dann im nächsten Schritt die geeigneten baulichen Verbesserungen durchzuführen. Liegen die Ursachen z. B. in einer zu niedrigen Oberflächentemperatur an Wärmebrücken, dann ist durch Dämmmaterial hier für Abhilfe zu sorgen. Da die Sporen der Pilze so klein sind und sich schnell durch die Luft verbreiten, ist bei den Sanierungsarbeiten äußert sorgfältiges Vorgehen erforderlich, um eine noch größere Ausbreitung zu verhindern. Normale Staubsauger sind z.B. völlig ungeeignet, um Teppiche oder Polster von Pilzteilchen zu befreien, da sie nicht die erforderlichen feinen Filter haben, um diese zurückzuhalten.

Da jeder Schadensfall seine eigenen Merkmale aufweist und die baulichen Voraussetzungen ganz unterschiedlich sind, sollte man sich nur an die Fachleute wenden, die den Schaden in seiner Gesamtheit einschätzen können und über Erfahrungen verfügen, wie ein erneuter Befall zu verhindern ist.

Wo bekomme ich Hilfe?

Bei gesundheitlichen Fragen zum Thema Schimmelpilze kann man sich an Fachärzte für Allergologie oder spezielle Abteilungen an Universitätskliniken wenden. Informationen gibt es auch bei der Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (www.dgaki.de) Für alle die Fragen, bei denen es um die Ursachenermittlung und die Beseitigung des Schimmelpilzbefalls in Wohnungen geht, sind Sachverständige die richtigen Ansprechpartner. Dabei ist darauf zu achten, dass diese den Zusatztitel führen „öffentlich bestellt und vereidigt“, denn nur dann sind sie von der Industrie- und Handelskammer geprüft und zugelassen und erfüllen ganz bestimmte Qualitätsstandards.